Ein wunderschöner Ort im Rheinland mit herrlichem Blick ins Rheintal. Frühlingswetter mit Sonne und angenehmen Temperaturen. Dennoch schließen sich über 70 Menschen drei Tage in einen verdunkelten Raum ein. Es ist Medienbörse in Siegburg im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) auf dem Michaelsberg. Die Medienbörse ist das jährliche Treffen der evangelischen und katholischen Medienzentralen mit Filmanbietern. Unter den Medienzentralen befinden sich alle Medienzentralen des deutschsprachigen Raums, das heißt hier trifft man nicht nur die Kolleg*innen aus ganz Deutschland, sondern das Treffen ermöglicht auch den Austausch über Grenzen hinweg mit Kolleg*innen aus Österreich und der Schweiz.
Bei den Filmanbietern sind die zwei großen Anbieter Matthias Film und Katholisches Filmwerk dabei, aber auch Methode Film, FWU, BJF und einige andere. Diese kaufen Filme mit Lizenzen, damit die Medienzentralen das Recht haben, die Filme auszuleihen und die Entleiher*innen berechtigt sind, die Filme im öffentlichen Raum, das heißt in Schule und Gemeinde, vorzuführen. Einige produzieren auch selber Filme zu Lehrplanthemen.
26 Filme waren zu sichten
In diesem Jahr standen 26 Filme auf dem Sichtungsprogramm. 21 weitere Filme müssen bis Mitte April online gesichtet werden. Wichtig ist die Bewertung, die von den Medienzentralen nach der Sichtung zu jedem Film abgeben wird. Je nach Votum entscheiden sich die Filmanbieter erst dann für den endgültigen Ankauf einer Lizenz. Die Medienzentralen geben bei der Bewertung auch eine Einschätzung ab, ob der Film als OMU-Fassung, als Over-Voice-Version oder nur mit Synchronisierung funktioniert. Es sind für mich immer sehr intensive Tage. Aber die Medienbörse reduziert die Sichtungszeit im Medienstellenalltag.
Austausch mit Kolleg*innen
Ebenso wertvoll ist der Austausch mit den Kolleg*innen. Wie gehen die anderen Medienzentralen um mit Digitalisierung? Wie verändert sich Beratung? Wie und wo vermitteln wir Ideen und Einsatzmöglichkeiten, die zur Anschaffung eines Filmes geführt haben? Wie motiviert man Menschen zur Filmarbeit, die nicht nur thematisch einzigartige Möglichkeiten eröffnet, sondern auch als „Sehschule“ dienen kann, die Menschen lehrt, mündig mit der heutigen Flut von Bildern umzugehen. Natürlich haben die Filmanbieter auch immer Angebote für die Medienzentralen im Gepäck. So habe ich die Gelegenheit genutzt und habe für die Medienstelle den Film „Konklave“ erworben. Dieser steht unseren Entleiher*innen auf dem Medienportal zur Verfügung. Auch die Ergebnisse der weiteren Kaufentscheidungen werden dort in den nächsten Wochen sichtbar werden. Schauen Sie hinein, lassen Sie sich beraten.
Margit Retterath-Offner