Katechetisches Institut
Eupener Str. 132
52066 Aachen
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„Manchmal ist mir sehr religiös zumute.“ Mit diesen Worten kommentiert der 11-jährige Timo die Frage nach der Bedeutung des Religionsunterrichts für sein Verhältnis zu Religion, Glaube und Kirche. Timos Äußerung verleitet auf den ersten Blick zum Schmunzeln, doch ein zweiter Blick lohnt: Sie beschreibt sein Empfinden im Religionsunterricht und bringt seine innere Verfasstheit zum Ausdruck. Im Religionsunterricht fühlt sich Timo mit seiner Religion verbunden. Er ist ein Ort, der ihm Orientierung, Hilfe und Halt vermittelt, um in einen religiösen Dialog mit anderen zu treten. Timos Äußerung vermittelt, wenn sie entschlüsselt wird, einen Einblick in seine Haltung zum Religionsunterricht.
Gleichzeitig definiert sie sowohl seine momentane religiöse Ortsbestimmung als auch seine Ortsabgrenzung von anderen. Dieses Beispiel gibt Einblicke in Tiefenstrukturen von Schüleräußerungen und eröffnet Raum für neue Sinn- und Bedeutungshorizonte.
Die Innensicht der Schüler*innen auf den Religionsunterricht verdient es, wahr- und ernst genommen zu werden, denn neben den Lehrenden sind Lernende wesentliche Mitgestalter*innen des Unterrichts und aktive Gestalter*innen ihrer Bildungsprozesse.
Aus der Perspektive der Lernenden werden so Modelle für zeitgemäßen Religionsunterricht vorgestellt, entwickelt und diskutiert.
Dr. Carsten Misera (Gymnasium der Stadt Alsdorf)
Dr. Alexander Schüller
Mittwoch, 25.10.2023, 15.30 - 18.00 Uhr
Katechetisches Institut
Lehrer*innen der Sekundarstufe I und II
Veranstaltung fällt aus!