Anselm Grün, Michael Grün: Zwei Seiten einer Medaille. Gott und die Quantenphysik. Münsterschwarzach: Vier Türme-Verlag 2015, 128 S., 13,00€; ISBN 978-3-89680-954-4.
Das Buch ist in der Religionspädagogischen Medienstelle unter der Signatur 215 Grün einseh- und entleihbar.
Die Weltdeutungen von Religion und Physik müssen kein Widerspruch sein.
Wie bei den zwei Seiten einer Medaille geht es in diesem Buch um den scheinbaren Widerspruch der Deutungsansätze der modernen Physik und der Religion für die Fragen des Seins.
In seiner Quintessenz will das Buch einen Beitrag dafür leisten, dass weder die großartigen Erkenntnisse der Physik über die Natur noch die Religion in einem Widerspruch gesehen werden müssen, sondern dass beide, Physik und Religion, Wege zur Lebensbewältigung des Menschens und verschiedene Zugangsweisen zur Erkenntnis der Wahrheit bieten wollen.
So entwickelt Michael Grün in seinem Aufsatz „Die neuen Erkenntnisse der Quantenphysik“ ein differenziertes Verständnis der modernen Physik und zeigt durch das Konzept der „Nicht Lokalität“ sehr deutlich, dass das Ganze mehr ist als die Summe aller Teile. Daraus leitet er ab, dass die Natur anders beschaffen ist und funktioniert, als es uns die klassische deterministische Physik lehrt. Hierzu zitiert er Hans Peter Dürr: „Der individuelle Mensch ist mit dem ganzen Kosmos verbunden“. Und somit eröffnet die moderne Physik auch den Raum für das Transzendente.
Hierauf antwortend überträgt Anselm Grün diese Deutung der modernen Physik auf ein das Gottesbild. „Gott sprengt den Personenbegriff. Gott ist mehr als Person.“
Ein kurzweiliges Buch, dass ich allen empfehlen kann, die sich für den spannenden Grenzbereich zwischen Naturwissenschaften und Theologie interessieren.
Carsten Gier