Umgang mit KI und Technik

Eine Szene in einem Krankenzimmer. Norman sitzt am Bett seiner Frau. Seufzer geben Hinweise auf eine für ihn schwere Situation. Immer wieder geht ein ängstlicher Blick zu seiner Frau Helen, die ohne erkennbare Regungen in einem Bett liegt, das von zahllosen Apparaturen umgeben ist. Norman hält ein Fotoalbum in der Hand. Er spricht seine Frau immer wieder an und versucht so, sie auf eine Erinnerungsreise mitzunehmen. Da schaltet sich eine Stimme und ein Gesicht auf einem Bildschirm ein und weist Norman daraufhin, dass die körperlichen Messungen auf das Sterben seiner Frau hinweisen. Auf seinen Aufschrei hin ‚Was soll ich tun?‘ informiert die Figur auf dem Bildschirm Norman, dass alles schon geregelt ist. Ein androider Priester fährt ins Krankenzimmer.

Ein Moment tiefster Menschlichkeit und Nähe
Nach den ersten Wortwechseln versucht Norman, ihn empört aus dem Zimmer zu werfen. Doch dann lässt er sich in seiner Verzweiflung und Überforderung auf die angebotene Hilfe ein. Eine Fülle von Wahlmöglichkeiten wird ihm angeboten. Dabei muss Norman aber immer wieder darauf hinweisen, dass es um seine Frau und nicht um ihn geht. In der Auseinandersetzung Normans mit dem Androiden und der Suche nach der nun angemessenen und richtigen Handlung, verpasst der androide Priester seinen Einsatz für die Krankensalbung und Norman die letzte Möglichkeit des Abschieds von seiner Frau. Eine letzte Regung, ein letzter Blick von Helen entgeht ihm. Die Auseinandersetzung mit der „Technik“, die empathielos Handlungen und Sätze abspult, lässt ihn einen unwiederbringlichen Moment verpassen, einen Moment tiefster Menschlichkeit und Nähe.

Arbeitsblätter und Anregungen zur Diskussion
Der Kurzfilm St. Android ist Teil des Samplers Menschenwürde. Er wird im englischen Original mit deutschen Untertiteln angeboten. Der Textumfang ist aber überschaubar und der Sinn des Films vermittelt sich auch jenseits der Sprache. Das umfangreiche, interaktive Material, das sowohl für ‚St. Android‘ als auch für den zweiten Film die ‚Würdenbewahrerin‘ erstellt wurde, liefert ausführliche Informationen zum Prozess des Sterbens und dem formalen und persönlichen Umgang mit dem Tod.
Weitere Arbeitsblätter stellen die Diskussion um den Umgang mit KI und der Technik allgemein in den Mittelpunkt. Der Kurzfilm eignet sich für eine Diskussion, wo durch Technisierung und Digitalisierung hilfreiche Assistenz entsteht und wo sie uns von unseren ureigensten Aufgaben abhält. Gibt es einen „Tabu-Raum“ für Digitalisierung? Wo können allein wir als Menschen Wege begleiten?

(Kurzfilm ausleihbar in der Medienstelle, DVD 1177 und im Medienportal)