Name: Guido Meyer
Alter: 64
Wohnort: Eupen/Belgien
Funktion: Professor für Religionspädagogik an der RWTH Aachen
Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit als … besonders große Freude?
Auch nach über 20 Jahren an der Uni bereitet mir meine Lehrtätigkeit und die Arbeit mit den Studierenden große Freude. Als Quelle der Inspiration ist sie für mich durch nichts zu ersetzen. Sie tröstet mich immer wieder aufs Neue über die Mühen der Verwaltungs- und Gremienarbeit hinweg.
Wo sehen Sie die wichtigsten Herausforderungen für Ihre Tätigkeit?
Die grundlegendste Herausforderung besteht meines Erachtens darin, Theologie und Religionspädagogik als akademische Disziplinen nicht zuletzt aus dem Blickwinkel einer Binnenperspektive, aus einer Glaubensperspektive, neben einer verobjektivierenden eher religionswissenschaftlichen Sicht weiterhin Geltung und wissenschaftliche Anerkennung zu verschaffen.
Eine zweite Herausforderung liegt darin, den Religionsunterricht endlich und endgültig von den überkommenen Klischees eines einseitig katechetisch-apologetischen Fachs zu befreien. Dieses Klischee verhindert nach wie vor eine sachgerechte öffentliche Wahrnehmung des real stattfindenden Religionsunterrichts und das Durchdringen zahlloser guter Reformbemühungen und didaktischer Innovationen.
Was bedeutet für Sie religiöse Bildung?
Religiöse Bildung hat unzertrennlich mit Wissen und Haltung zu tun. Religiöse Bildung, jüdisch-christlich verstanden, bedeutet, die Befreiungsbotschaft von einem menschenfreundlichen Gott so zu kommunizieren, dass neue Erfahrungen, die dessen Geist in sich tragen, spürbar, sichtbar und lebbar werden.
Welche Wünsche haben Sie an das Katechetische Institut?
Das Katechetische Institut ist und bleibt meines Erachtens ein überaus wichtiger Kooperationspartner konkret durch die Medien- und Ausleihstelle und im Hinblick auf religiöse Bildung und Erziehung der wichtigste Gesprächspartner bei allen religionspädagogischen und religionsdidaktischen Fragen und Anliegen.
Welches Buch/welchen Film/welche Serie/welchen Podcast möchten Sie unseren Leser*innen empfehlen?
Meine Buchempfehlungen: Thomas Bauer, Die Vereindeutigung der Welt, 2018 u. Karlheinz Ruhstofer, Befreiung des „Katholischen“, An der Schwelle zu globaler Identität, 2019
Und noch eine Ausstellungsempfehlung: 1920er! Im Kaleidoskop der Moderne in der Bundeskunsthalle Bonn, noch bis zum 30. Juli