Das berühmte Katholische „Sowohl als auch“ hat ein Gesicht: Tobias Haberl, Journalist beim Süddeutsche Zeitung Magazin und Autor des Bestsellers „Unter Heiden“, mit dem er auf Einladung des KI nun in der Buchhandlung Schmetz am Dom zu Gast war. Sowohl Benedikt XVI. als auch Franziskus, sowohl die Alte Messe als auch die Schießler-Messe. Tobias Haberl sieht Platz für Vieles - auch Disparates - in der Katholischen Kirche und wehrt sich gegen den Zwang zur Vereinheitlichung.
Eindrücklich schilderte er seine religiöse Sozialisation und verschwieg auch die Zweifel und Fragen nicht, die sich im Laufe der Jahre ergeben haben und sich nicht abweisen lassen. Immerhin sei er ein Mensch des 21. Jahrhunderts und wolle nicht in eine glorifizierte Vergangenheit zurück, die so ohnehin nie existiert habe.
Den beiden Moderatoren Rainer Oberthür und Alexander Schüller gelang es, manches aus Tobias Haberl heraus zu kitzeln, was nicht in seinem Buch steht, etwa seine Meinung zu den Entwicklungen der künstlichen Intelligenz (die er kritisch betrachtet), und Fragen zu stellen, die ihm noch nie gestellt worden waren, etwa nach dem Zusammenhang seiner beiden Bücher „Unter Heiden“ und „Die große Entzauberung“. Mehr als anderthalb Stunden lang zeigte sich Tobias Haberl auskunftsfreudig und riss das Publikum mit, das im Anschluss an das Podiumsgespräch und auch noch während des Signierens gerne mit ihm ins Gespräch kam: zustimmend, kritisch – etwa im Hinblick auf die in seinem Buch keine Rolle spielende Frauenfrage -, vor allem aber interessiert an seiner Meinung. Denn auch für das Publikum galt: sowohl als auch.
Ob Tobias Haberl als nächstes ein Buch mit dem Titel „Unter Christen“ schreiben wird, ließ er sich an diesem Abend allerdings nicht entlocken. Nur soviel: Seit er mit dem Buch „Unter Heiden“ auf Lesereise sei, sagt er, sei er ständig unter Christen. Und so war es auch an diesem Abend im September.
Wir bedanken uns bei unserem Kooperationspartner, der Buchhandlung Schmetz am Dom, sehr herzlich für die gelungene Kooperation.
Alexander Schüller