Name: Matina Curic
Alter: 44
Wohnort: Hückelhoven
Funktion: Bibliothekarin, Diözesanbibliothek
Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit als Bibliothekarin besonders große Freude?
Nach 20 Jahren in diesem Beruf macht es mir immer noch sehr viel Spaß, wenn ich unseren Nutzern bei ihrer Recherche helfen kann. Die wissenschaftliche Kommunikation wird immer komplexer, und oft können lange Forschungsprojekte geistig anstrengend sein. Es macht mir Spaß, sie dabei zu unterstützen.
Wo sehen Sie die wichtigsten Herausforderungen für Ihre Tätigkeit?
Die größte Herausforderung für eine kirchliche und wissenschaftliche Bibliothek ist heute die sinkende Zahl von Studierenden und Forschern in den Bereichen Theologie und Religion. Obwohl Religion in der europäischen Öffentlichkeit ein wichtiges Thema ist, besteht die Herausforderung darin, die Menschen dazu zu bringen, unsere reichhaltigen Bestände zu nutzen und ihr Verständnis für den Glauben zu vertiefen, anstatt sich nur auf das zu verlassen, was sie im Internet finden.
Was bedeutet für Sie religiöse Bildung?
Ich sehe die religiöse Bildung als Nahrung für den Geist, die uns helfen soll, Gott stärker und tiefer zu lieben, und die es uns ermöglicht, seine Liebe besser an andere weiterzugeben.
Welche Wünsche haben Sie an das Katechetische Institut?
Ich wünsche dem Institut viel Weisheit, Mut und Kreativität in diesen herausfordernden Zeiten in Europa, dass es durch seine vielen Programme, Veranstaltungen und Materialien die Religionslehrer*innen informiert und befähigt, das Evangelium zu vermitteln.
Welches Buch/welchen Film/welche Serie/welchen Podcast möchten Sie unseren Leser*innen empfehlen?
Letztes Jahr las ich die Briefe der Heiligen Louis und Zelie Martin, der Eltern der heiligen Therese von Lisieux. Ihre Briefe geben einen erstaunlichen Einblick in das Leben im Frankreich des 19. Jahrhunderts, in den Alltag und auch in einige Bräuche und Familientraditionen, die wir heute vergessen haben. Vor allem aber geben sie einen Einblick, wie dieses heilige Paar die vielen Nöte und Verluste in seiner Familie tapfer ertrug. Sie erlebten Krieg und Krankheit, verloren vier Kinder in jungen Jahren, hatten mit finanziellen Einbußen zu kämpfen und wurden von der Gemeinschaft missverstanden. Inmitten all dieser Herausforderungen wurden ihr Vertrauen in Gott, ihre Hoffnung und ihre Liebe nie müde.