Methode Glyphen / Sprechzeichnen

Wegweisend

(c) Maria Cremers
Datum:
Mi. 9. Okt. 2024
Von:
Maria Cremers

Kurzbeschreibung: Sprechzeichnen mit Glyphen wurde urspl. als Tafelbild entwickelt, um das Erzählen eines Bibeltextes visuell zu unterstützen. Die Methode kann genutzt werden, um einen Erzähltext mit einfachen Zeichenformen (Glyphen) zu visualisieren.

Zwei Formen sind möglich:
1. Die Glyphen werden während des Erzählens gezeichnet, daher der Name "Sprechzeichnen".
2. Oder die Glyphen werden vorbereitet und beim Erzählen präsentiert .


Zeit-Bedarf: Für die Dauer der Erzählung: 5 bis 10 Minuten + Vorbereitungszeit
Vorbereitung  (z.B. Raum, Sitzordnung, Präsentationsmedium, Bibeln, Kopien, sonstiges Material...)
- Vorbereiten von fünf bis acht "Glyphen"
- abhängig vom gewählten Präsentationsmedium: Kamishibai (Erzähltheater) + vorbereitete Glyphen oder
- Flipchart + Eddings oder 
- Whiteboard + -boardstifte / Tafel + farbige Kreide oder 
- Power Point + Beamer 
- Stühle im Halbkreis oder in Reihen

Wofür geeignet? 
a.) Textsorte: Erzählungen wie Gleichnisse, Wunder- oder Heilungsperikopen,
narrative Texte
b.) Teilnehmende (Alter, Gruppengröße):
- von 8 bis 80 Jahre
- Klein- oder Großgruppen in Katechese und Gemeinde
-  Schulklassen
c.) Einsatzmöglichkeiten / Phasen:
- Visualierung einer Erzählung
- Erzähltechnik, um die Erzählung zu verlangsamen 
- Vertiefung des Gehörten

Tipps / Hinweise / Variationen:
- Das Präsentationsmedium der Glyphen sollte entsprechend der Gruppengröße gewählt werden. 
- Beamer, Whiteboard oder Tafel sollte bei Gruppen ab 20 Personen genutzt werden. Bei kleineren Gruppen kann das Kamishibai (Erzähltheater) oder eine Flipchart gewählt werden.
- Man kann die Glyphen auch als Bodenbild oder Leporello einsetzen.

Tipp:
Lothar Knecht, Bibel im Unterricht, Teil 1, Freiburg 1977 (Leider nur noch antiquarisch erhältlich.) Anleitung möglich in einer Fortbildung auf Wunsch bei Maria Cremers

 

Das große Gastmahl (Erzähltext zu den Glyphen von Maria Cremers)

"Als Jesus in das Haus eines Anführers der Pharisäer am Sabbat zum Brot-Essen kam,

erzählt er ein Gleichnis: "Ein Mensch wollte ein großes Festmahl ausrichten (Bild 1: Einladung) und er lud viele ein. Als alles für das Fest bereit war, sandte er seinen Diener aus, um den Eingeladenen zu sagen: „Kommt, es steht schon alles bereit !“  (Bild 2: Kommt!)
Da begannen die Gäste - einer nach dem anderen – sich zu entschuldigen.
Der erste sagte: „Ich habe einen Acker gekauft, und notgedrungen muss ich hinaus, um ihn zu besichtigen.“ (Bild 3: Entschuldige).
Der nächste sprach: „Ich habe fünf Ochsen gekauft und bin unterwegs, um sie zu prüfen.“ (Bild 4: Sorry).
Ein anderer sagte: „Ich habe gerade geheiratet und kann deshalb nicht kommen.“ (Bild 5: Heute nicht).
Der Diener kam und berichtete seinem Herrn. (Bild 6: Keiner kommt).

(Unterbrechen und mit der Lerngruppe nachdenken.) Bild 7: Was nun?  
Und der Hausherr geriet in Zorn (Bild 8: Holt alle ...) und beauftragte den Diener: „ Schnell, geh hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen hier herein. Und dränge alle hereinzukommen, die du auf dem Weg findest, damit mein Haus voll werde. Keiner von den Gästen, die zuerst eingeladen waren, wird mein Festmahl genießen.“