„Leben in einer Schachtel“ ist ein Kurzfilmklassiker (7 Minuten, Italien, 1967). Dargestellt ist im Trickfilm ohne Sprache das Leben eines kleinen Männchens, und zwar im Zeitraffer von der Geburt bis zum Tod. Das Leben ist getaktet, geplant (wie in Schachteln), wird enger und enger bis zur Atemlosigkeit. Nur manchmal gelingt wirkliches Glück, unterbrochen von besonderen, bunten und mit einer schönen Melodie untermalten Momenten: Wenn ein Schmetterling vorbeifliegt, wenn ein Kind geboren wird…
Filmisch natürlich „Retro“, aber im neuen Kontext habe ich den Siebenminüter in meinem Oberstufenunterricht eingesetzt, und zwar nach der Einheit zur Reich-Gottes-Verkündigung. Nur mit der Frage „Was habt Ihr gesehen?“ entspannt sich ein Unterrichtsgespräch, in dem die Schüler Bezüge zum Reich Gottes mühelos herstellen konnten: Das Schon-jetzt und Noch-Nicht, die Nicht-Greifbarkeit und Nicht-Herstellbarkeit des Reiches Gottes, Religion als Unterbrechung, das Bild vom Paradies als Garten am Anfang und am Ende des Lebens, Lebensführung zwischen Zielvereinbarungen und Widerfahrnis, Bezüge zur Natur und den Wert des Innehaltens.
Kirsten Joswowitz
Der Kurzfilm ist unter dem Titel "Leben in einer Schachtel" im Medienportal zu finden sowie auch als DVD 142 (2 Exemplare) in der Medienstelle ausleihbar.