Bereits in den Weihnachtsferien machte mich mein Sohn Daniel auf die ChatGPT aufmerksam. Er meinte, die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz müssten mich doch mit Blick auf die großen Fragen von Religion und Glaube und auch als Autor interessieren.
Wie recht er hat!
Mittlerweile ist diese KI in aller Munde und wird täglich millionenfach genutzt. So setzte ich mich zuerst allein und dann vor der Kamera mit den Antworten von ChatGPT auseinander. Daniel schnitt aus dem Material vier YouTube-Filme, die auf unserem KI-Kanal „Kompass – Religionspädagogik im Bistum Aachen“ zugänglich sind. Folge 1 eignet sich z.B. direkt für den RU in älteren Jahrgängen, indem man die Antwort der ChatGPT mit meiner persönlichen Antwort auf die Theodizee-Frage vergleicht.
Insgesamt sind meine Erfahrungen sehr ambivalent. Wie so oft können wir uns auch dieser neuen Technik nicht entziehen und sollten sie kritisch als Hilfsinstrument mit Grenzen und Schwächen betrachten und anwenden lernen, sie also weder verteufeln noch anhimmeln. Nichts geht über einen klangvollen Text, geschrieben von Menschen mit Herz und Verstand. Eindrucksvolle Worte mit Poesie und Resonanz sind einer KI fremd. Mir kam die Analogie zwischen ChatGPT und Religionskunde in den Sinn: Persönliche Erfahrung und Haltung, Position und Performanz sind von einer KI nicht zu erwarten, von uns Menschen im Katechetischen Institut sehr wohl. Die KI bietet (eher flüchtige) Informationen. Dass wir der Künstlichen Intelligenz nicht alles glauben sollten, wurde mir spätestens klar, als sie meinte, ich sei bereits 2010 gestorben … (s. Folge 4).
Rainer Oberthür
Wer dem genauer nachgehen will, hier sind die Themen der vier Filme mit den Links:
Folge 1: „Warum lässt Gott das Leid zu?“: https://youtu.be/n7Kd9es6U44
Folge 2: „Warum stelle ich eigentlich Fragen?“: https://youtu.be/QdOcUdu1294
Folge 3: „Warum ist das Universum entstanden?“ https://youtu.be/PJnWpXQqEiE
Folge 4: Warum gibt es Krieg? Bringt Religion das Gute? FAZIT https://youtu.be/KRxa4HLyD2g