KI-Kompass bringt die wahre Intelligenz ans Licht

Sehenswert

(c) KI Aachen
Datum:
Mo. 11. Dez. 2023
Von:
Alexander Schmidt

„Die meisten unserer Lehrkräfte sind völlig überarbeitet. Wie können wir ihnen den Job erleichtern?“ oder: „Die Verschmutzung der Meere ist wirklich ein Riesenproblem. Haben Sie Ideen, wie wir gemeinsam besser und schneller handeln können?“ 

Zwei markige Zitate, die sich auf den Aktionskarten des neuen Spiels „KI-Kompass“ befinden: Ein praktisches Ergebnis des Projekts „Künstliche Intelligenz, menschlich erklärt“, das sich an Personen ab zwölf Jahre richtet und sich ideal im Unterricht oder in Gruppen einsetzen lässt. Ausleihbar in der Medienstelle unter Signatur 371.333 KI
Ziel dieses Kartenspiels ist es, einen Zugang zur Arbeitsweise der KI zu erhalten. Dazu schlüpfen die Spieler*innen in die Rolle eines KI-Experten, werden mit Problemen aus allen möglichen Bereichen konfrontiert und sollen entscheiden, ob der Einsatz von KI jeweils zielführend ist.

Schüler*innen lieben die schnelle Lösung

Gerade Schüler*innen lieben ja die schnelle, unkomplizierte Lösung für Aufgaben, die ihnen gestellt werden. Doch hier geht es nicht darum, ChatGPT zu nutzen, um seine Hausaufgaben oder Referate möglichst schnell und ohne Einsatz von Gehirnschmalz zu erledigen.

Nein, hier stehen ganz andere, wirkliche (menschliche) und globale Probleme im Vordergrund, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz angegangen und gelöst werden könnten. Dieses „Kartenspiel“, welches durch eine Kooperation des Alexander-Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft mit der gemeinnützigen Organisation „neuland & gestalten“ entwickelt wurde, soll die Augen dazu öffnen, erweitert die eigene Perspektive und zeigt, dass der Einsatz von KI mit Verantwortung verbunden ist, gerade dann, wenn Entscheidungen Konsequenzen für Menschen haben.

Jede Entscheidung, die uns die KI abnimmt, hat immer auch politischen Charakter, insbesondere zu ethischen Problemen, wenn es platt um die Frage geht „Wo bleibt der Mensch?“, wenn die Maschinen ihm das Menschsein abnehmen? Denn KI soll vom ursprünglichen Gedanken die menschliche Intelligenz simulieren, und die Frage, ob in KI-Lösungen dabei auch angestammte Werte mitgedacht werden, muss gestellt werden.

Der Bot von ChatGPT lernt ständig dazu, nutzt Daten aus dem Netz und seine Kommunikation mutet menschlich an. Seiner Ergebnisse ist er sich allerdings nicht bewusst, errechnet im Wesentlichen die wahrscheinlichen Inhaltselemente und fügt sie zu einem Text zusammen. Heißt für uns als Menschen, die ja zuerst da waren, die vom Chatbot generierten Informationen kritisch zu hinterfragen. KI eignet sich eben nicht immer, unsere Probleme zu lösen. 

Der Hype um die KI hat inzwischen Unmengen an Literatur und Beiträgen im Netz usw. hervorgerufen. Nicht von ungefähr hält auch die Religionspädagogische Medienstelle inzwischen zahlreiche Medien bereit, die sich mit dem (kritischen) Einsatz von KI beschäftigen. Vor allem in unseren aktuellen Zeitschriften, die wir abonniert haben, finden sich neben Hintergrundinformationen immer öfter auch konkrete Anregungen, wie sich KI im Unterricht oder in Gemeindearbeit einsetzen lässt.
Als ein Beispiel sei die Zeitschrift „RU heute“ 01-02/2023 (Bischöfliches Ordinariat Mainz) genannt, die unter dem Hefttitel „Künstliche Intelligenz“ Möglichkeiten ausleuchtet, KI oder ChatGPT sinnvoll im (Religions)unterricht einzusetzen. Lebendige Erfahrungsberichte und Stimmen von Schüler*innen finden sich in diesem Themenheft ebenfalls. Die Ausgabe ist einsehbar in der Medienstelle und ist frei verfügbar als PDF-Download unter https://bistummainz.de/ru-heute .