Farah, Kurzfilm 23 Minuten, ab 10 Jahren, 2023, KFW, Regisseurin: Alissa Jung
Signatur: DVD 1226. Der Film steht auch auf dem Medienportal zur Verfügung.
Der Kurzfilm Farah ist ein Film über die Freundschaft zweier Mädchen. Die Regisseurin Alissa Jung möchte sich mit dem Film besonders an die Zielgruppe der 10 bis 12 Jährigen wenden, die nicht mehr richtig Kinder sind, aber auch noch nicht zu den Jugendlichen zählen. Es ist eine Gruppe, die sich in einer veränderten Rolle finden muss und gleichzeitig die größeren globalen, gesellschaftlichen und sozialen Zusammenhänge zu verstehen beginnt.
Lena und Farah finden über die Abneigung gegenüber dem Schwimmunterricht zusammen. Lena liebt eigentlich das Schwimmen, weil aber der Schwimmlehrer sie immer wieder über alles lobt und herausstellt, wird sie von ihren Mitschülerinnen gehänselt. Das aufdringliche und übergriffige Verhalten des Lehrers führt zudem dazu, dass Lena sich in die Enge getrieben fühlt. Sie weiß nicht, wie sie diesem Verhalten gegenübertreten soll und sieht nur darin eine Möglichkeit die Situation zu umgehen, indem sie den Schwimmunterricht meidet. Farah, kürzlich erst in Deutschland angekommen, ist traumatisiert von den Erlebnissen ihrer Flucht.
Immer wieder Mobbingattacken
Sie möchte nicht ins Wasser und ist aus diesem Grunde immer wieder Mobbingattacken ausgeliefert ist. Farah schließt sich Lena an. Gemeinsam flüchten sie vor dem Schwimmunterricht. Die Gefühle von Ausgrenzung, Einsamkeit und Hilflosigkeit, die den Beginn des Films prägen, wandeln sich durch die Freundschaft in Mut und Zuversicht. Lena und Farah geben sich Raum, ihre Ängste und Probleme zu benennen und finden Möglichkeiten mit diesen umzugehen oder sie zu überwinden. Der Kurzfilm Farah, der in Gera und Berlin Auszeichnungen erhielt, bietet den Anlass in Sek I und II die Themen Freundschaft, Flucht, sexuelle Belästigung, Mobbing, aber auch Selbstermächtigung und Solidarität zu thematisieren.
Margit Retterath-Offner