Erfahrungen verknüpfen und in den Dialog bringen

Porträtiert

(c) Foto: privat
Datum:
Di. 23. Jan. 2024
Von:
Internetredaktion

Name:  Mirka Herzog

Alter: 43 Jahre

Wohnort: Aachen-Brand

Funktion: Fachleiterin für das Fach Katholische Religionslehre für den Bereich Grundschule am ZfsL Aachen

 


Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit als …. besonders große Freude?

Ich mag es, angehende Lehrer*innen für das Fach Religion zu begeistern [...]

... ihnen Handwerkszeug für einen gelungenen Unterricht zu vermitteln, sie in ihrem Professionalisierungsprozess zu beraten und mich wiederum von ihren guten Ideen anstecken und bereichern zu lassen.
Außerdem schätze ich die ertragreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit meiner Kollegin aus dem Fach evangelische Religionslehre sehr. Es macht mir große Freude gemeinsam mit ihr Seminardidaktik immer wieder neu zu denken und umsetzen.


Wo sehen Sie die wichtigsten Herausforderungen für Ihre Tätigkeit?
Religionsunterricht heute ist anders als noch vor vielen Jahren. Die Lerngruppen zeichnen sich durch eine große Heterogenität in Bezug auf religiöse Erfahrung und Sozialisation aus. Auch viele Kinder nicht-christlichen Glaubens nehmen am Religionsunterricht teil. Diese Herausforderung gilt es als Chance zu nutzen, Religionsunterricht neu zu denken und zu gestalten. Es geht darum, Religion zu zeigen, sie in der Praxis zu erschließen und für den Dialog mit anderen Religionen zu öffnen.
Es gilt den Religionsunterricht mit anderen Fächern und Querschnittsaufgaben schulischer Bildung zu vernetzen und so seine orientierende Bedeutung für das Leben der Schülerinnen und Schüler deutlich zu machen. Religionsunterricht muss zudem immer offen sein für die Gedanken und Deutungen der Kinder: Theologisieren und Philosophieren mit Kindern haben hierbei einen wichtigen Stellenwert.


Was bedeutet für Sie religiöse Bildung?
Religiöse Bildung verknüpft die Erfahrungen der Kinder mit den Antwortangeboten des Glaubens und bringt sie in einen Dialog. Religiöse Bildung vermittelt Kenntnisse über den christlichen Glauben, Werte, ein interreligiöses Verständnis und bietet Orientierung im Leben. Sie befähigt die Kinder, ihre eigene Identität zu entwickeln und sich als Teil einer lebendigen Glaubensgemeinschaft zu erleben.

 

Welche Wünsche haben Sie an das Katechetische Institut?
Das Katechetische Institut ist für mich ein Ort der Begegnung und der (Weiter-)Bildung. Bei Veranstaltungen spüre ich sehr deutlich den gemeinsamen dynamischen „Geist“, der die Menschen hier verbindet. Ich wünsche mir weiterhin vielfältige Fortbildungsangebote, die Lust auf einen zeitgemäßen Religionsunterricht machen und die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft mitdenken. 


Welches Buch/welchen Film/welche Serie/welchen Podcast möchten Sie unseren Leser*innen empfehlen?
 Mich persönlich hat der Film „Teachers for life“ emotional berührt und nachhaltig beeindruckt. Hier wird auf eindrückliche Weise gezeigt, welche Herausforderungen, Chancen und konkrete Umsetzungsideen eine zukunftsfähige Bildung beinhaltet und wie wichtig Beziehungsarbeit im Bildungsbereich ist.

Auf das Buch „Was wird aus uns?“ von Antje Damm (Signatur Medienstelle: 82.087.5 Damm) bin ich im Rahmen meiner Vorbereitung auf ein Fachseminar zum Thema „Schöpfung“ gestoßen. Ich finde es, wie die übrigen Bücher von Antje Damm, großartig und bestens geeignet, um über „große Fragen“ in Bezug auf „Schöpfung“ nachzudenken und darüber ins Gespräch zu kommen. Auch die anderen Bücher von Antje Damm nutze ich immer wieder gerne, um philosophische und theologische Gespräche mit Kindern oder Erwachsenen zu führen.

Für die private Lektüre empfehle ich das Buch „Alte Sorten“ von Ewald Arenz. Es ist eine stille und eindringliche Geschichte, in der zwei sehr unterschiedliche Frauen aufeinandertreffen und durch diese Begegnung einen neuen Blick auf ihr Leben erhalten. Spannend und tiefgründig erzählt!