Ein Rückblick auf unsere Veranstaltungen mit prominenten Referent*innen:
Die Vorbereitung auf Weihnachten hat begonnen, auch im KI, aber ganz ohne Stollen und Glühwein, dafür mit dem wunderbaren Buch "Das Kind in der Krippe". Die Autorin, Annette Jantzen, stellte es am 29.10. deutschlandweit zum ersten Mal vor, und sie war nicht alleine ins KI gekommen. Ihre Lektorin im Herder-Verlag, Maria Steiger, begleitete sie und gab einen spannenden Einblick in die Entstehung des Buches.
In einem Podiumsgespräch stellte Annette Jantzen den Ansatz ihres (nach eigener Aussage) alles andere als klassischen Weihnachtsbuches vor, ging besonders auf Maria ein, die sie als Prophetin charakterisierte, und zeigte eindrücklich, dass es sich bei den Geburtsgeschichten um "narrative Theologie" handelt, ja mehr noch: dass sie ein Resonanzraum für die Klänge der Hebräischen Bibel sind. Damit das Auditorium das Buch noch besser kennenlernen konnte, brachte Annette Jantzen zwei Kapitel zu Gehör. Die Teilnehmer*innen zeigten sich sehr an den sowohl anschaulichen als auch profunden Ausführungen interessiert und beteiligten sich rege an der anschließenden Diskussion - mit Nachfragen, Statements, Ideen und Einwänden. Anregender kann eine Buchpräsentation nicht sein!
Und zum Schluss gab es noch eine Überraschung: Annette Jantzen hatte eine der Königinnenskulpturen von Ralf Knoblauch mitgebracht und sie dem KI zusammen mit einer Spendendose für eine Woche ausgehändigt. Mit großer Freude beteiligen wir uns damit an der Weihnachtsaktion von "Deutschland hilft".
Einen schönen Eindruck von der Stimmung an diesem Abend vermittelt das Reel zur Lesung auf unserem YouTube-Kanal "Kompass Religionspädagogik". Sie finden es hier: https://shorturl.at/aQkKE
Beachten Sie bitte auch die Folgen aus der Reihe „TheoClips“ mit Annette Jantzen auf „Kompass Religionspädagogik“.
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Viele Menschen waren am 06.11. in die Buchhandlung Schmetz gekommen, um zu hören, warum die Nonnen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit eines ganz gewiss nicht waren: einflusslos, marginal, eben "unerhört". Prof. Eva Schlotheuber, eine der beiden Autorinnen des erfolgreichen Sachbuches "Unerhörte Frauen", Professorin in Düsseldorf und bis 2021 Vorsitzende des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, war nach Aachen gekommen, um mit KI-Leiter Alexander Schüller über ihr Buch zu sprechen: über den Ansatz, die Quellen, den Tagesablauf einer mittelalterlichen Nonne, ihre Ausbildung und vieles mehr. Dabei spielte auch die älteste Handschrift aus der Aachener Diözesanbibliothek eine Rolle, die in einer Initiale eine Nonne mit Schreibwerkzeug zeigt - sehr ungewöhnlich für die Zeit um 1310. Als besonderen Zusatz stellte Frau Schlotheuber im Anschluss an das Gespräch ein Kapitel über Liebe und Freundschaft in mittelalterlichen Frauenkonventen vor, das erst in der Taschenbuchausgabe des Buches veröffentlicht werden wird. Zahlreiche Publikumsfragen zeigten, wie sehr das Thema die Anwesenden interessierte. Ein wunderbarer Abend, der Vergangenheit lebendig werden ließ. Und eine wunderbare Referentin, die voller Begeisterung von ihren Quellenstudien erzählte. Geschichte zum Anfassen und Mitfiebern.
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Eine spannende Tour d’Horizon durch die Geschichte der Päpste mit einem Ausblick auf die Gegenwart in 50 Minuten! Das schafft nur ein wahrer Kenner: Prof. Volker Reinhardt, dessen Meisterwerke zu Pius II., Alexander VI. und zur Historie der Päpste von Petrus bis zu Franziskus große Beachtung gefunden haben. Souverän, anschaulich und pointiert erläuterte Volker Reinhardt den Zuhörer*innen in einem Online-Vortrag am 12.11., was er unter der (charismatischen) Macht der Päpste versteht und wie viel davon abhängt, dass diese Macht den Päpsten von Menschen in Vergangenheit und Gegenwart immer wieder neu zugeschrieben wurde und wird. Die anschließende Diskussion fokussierte sich auf die gegenwärtigen Erscheinungsformen der päpstlichen Macht und bezog in einem Seitenblick auch die Weltsynode und den Synodalen Weg der Katholischen Kirche in Deutschland ein. Ein intensiver, anregender Abend, der Lust auf (Papst-)Geschichte machte.
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Am 27.11. führte Prof. Dr. Gregor Maria Hoff Lehrer*innen und Interessierte in die neuen Atheismen ein und konzentrierte sich dabei im zweiten Teil seines Online-Vortrags auf André Comte-Sponville, dessen Buch „Woran glaubt ein Atheist? Spiritualität ohne Gott“ in Auszügen verbindliche Lektüre für das Zentralabitur in katholischer Religion 2025 ist. In seinem anregenden, dichten und reflektieren Vortrag verortete er Comte-Sponvilles Denken im Spektrum der neuen Atheismen, indem er zunächst die atheistischen Positionen von Bruno Latour und Alain de Botton vorstellte. Ihr Denken bedeutet ebenso sehr eine Abkehr vom scientifischen Naturalismus, dessen Grundzüge Gregor Maria Hoff vor allem anhand der Bücher von Richard Dawkins und Daniel Dennet skizzierte. Anders als dieser szientifische Naturalismus lehnen die neuen Atheismen den Glauben nicht als vernunftwidrig ab, sondern betonen seine gegenwärtige politische, gesellschaftliche und geistig-spirituelle Bedeutung – unter der Voraussetzung freilich, dass der theistische Überbau ausgeklammert werde. Oder in den Worten Alain de Bottons formuliert: „Lösungen für viele der Probleme der modernen Seele sind bei den Religionen zu finden, sobald man diese von ihren übernatürlichen Strukturen herausgelöst hat, mit denen sie ursprünglich konzipiert wurden.
Beachten Sie bitte unsere Sonderausgabe aus der Reihe Theoclips zu André Comte-Sponvilles „Woran glaubt ein Atheist? Spiritualität ohne Gott“. Kirsten Joswowitz im Gespräch mit Gregor Maria Hoff: https://www.youtube.com/watch?v=jtPL-F7XfIc&t=54s
Wir danken allen unseren Kooperationspartnern für die fruchtbare Zusammenarbeit: dkv, Diözesanverband Aachen, Domshop, Buchhandlung Schmetz am Dom, Buchhandlung Das Worthaus in Aachen-Burtscheid und Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen
Alexander Schüller