Georg Hilger verstorben

Das Kollegium des Katechetischen Instituts trauert um Prof. Georg Hilger

(c) privat
Datum:
Mi. 4. Okt. 2023
Von:
Alexander Schüller

Am 26. September ist der langjährige Direktor des Katechetischen Instituts, Prof. Dr. Georg Hilger, im Alter von 84 Jahren verstorben. Sein plötzlicher Tod erfüllt uns mit großer Trauer.

Georg Hilger, geboren 1939, studierte Grundschullehramt in Aachen und war anschließend einige Jahre lang als Volksschullehrer und Fachleiter für Religion tätig. 1975 wurde er bei Georg Baudler an der Pädagogischen Hochschule Rheinland mit der Arbeit „Religionsunterricht als offener Lernprozess“ im Fach Erziehungswissenschaft promoviert.

Bis 1984 arbeitete Georg Hilger als hauptamtlicher Dozent für Religionspädagogik und Schulpädagogik am Institut für Lehrerfortbildung in Essen-Werden. 1984 habilitierte er sich für das Fach Religionspädagogik an der Universität Duisburg. Im selben Jahr trat Georg Hilger die Stelle als Direktor des Katechetischen Instituts an, die er bis 1994 inne hatte. Von 1994 bis zu seiner Emeritierung lehrte Georg Hilger als Professor für Religionspädagogik an der Universität Regensburg. In dieser Zeit veröffentlichte er eine Vielzahl wissenschaftlicher Beiträge zur Religionspädagogik und gab etwa auch das Standardwerk „Religionsdidaktik“ heraus, das für einige Generationen von Lehrer*innen zu einem verlässlichen Leitfaden ihrer Berufsbiographie geworden ist und noch heute gerne in der Lehrer*innenausbildung eingesetzt wird.

Nicht nur um die universitäre Religionspädagogik, sondern auch um das Katechetische Institut hat sich Georg Hilger unschätzbare Verdienste erworben. Als Direktor gelang es ihm, das Institut als Fortbildungsinstitut auszubauen und zu profilieren. Dank seiner Initiative besaß das Katechetische Institut in den 1990er Jahren zwischenzeitlich 10 Dozent*innen für Religionspädagogik und eine Stelle für Schulpastoral. Sowohl bei der Besetzung der Stellen als auch bei den Angeboten legte Georg Hilger stets besonderen Wert auf eine angemessene Wissenschaftlichkeit. Für ihn gab es keine Praxis ohne Theorie, aber umgekehrt auch keine Theorie ohne Praxis. Zugleich betonte er aber auch, wie wichtig die Subjektorientierung für religiöse Lernprozesse sei.

Auch über seine Direktion hinaus blieb Georg Hilger dem Katechetischen Institut verbunden. Noch wenige Tage vor seinem Tod besuchte er seine ehemalige Wirkungsstätte, da er einen Aufsatz über die im Katechetischen Institut ausgestellten Werke Herbert Falkens zu schreiben begonnen hatte und die Bilder vor Ort noch einmal gründlich auf sich wirken lassen wollte.
Überhaupt maß Georg Hilger der religionspädagogischen Auseinandersetzung mit wichtigen Werken der europäischen Kunstgeschichte große Bedeutung bei und hat in die von ihm herausgegebenen Schulbücher deshalb stets, aber wohl dosiert interessante Bilder aufgenommen. Bei Gelegenheit seines Besuches betonte Georg Hilger ausdrücklich, wie gerne er im Katechetischen Institut gearbeitet habe. Wir sind dankbar für sein Engagement für unser Haus und die Religionspädagogik insgesamt und werden Georg Hilger ein ehrendes Andenken bewahren. Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Familie.


Für das Kollegium des Katechetischen Instituts

Dr. Alexander Schüller, Leiter